2024-03-29T11:53:07Z
https://schluesseldokumente.net/oai
oai:jgo:source-140.de
2016-09-22T00:00:00Z
de
Liste der jüdischen Ärzte im Arztregisterbezirk Hamburg
https://dx.doi.org/10.23691/jgo:source-140.de.v1
Kassenärztliche Vereinigung Deutschlands. Landesstelle Hamburg
Institut für die Geschichte der deutschen Juden
Online Ressource
Die Kassenärztliche Vereinigung und die Ärztekammer begannen in
Hamburg bereits kurz nach der „Machtergreifung“ die als
„jüdisch“ beziehungsweise „nicht arisch“ geltenden Ärzte in
Listen zu erfassen. Diese Listen waren nicht öffentlich, sondern
gingen den Fürsorgeämtern, den Krankenhäusern und anderen
Einrichtungen des Gesundheitswesens zu. Die undatierte Liste wurde
vermutlich 1935 durch die Hamburger Kassenärztliche Vereinigung
gedruckt und listet 150 Ärzte in Hamburg, Wandsbek und Altona, die
nach nationalsozialistischer Terminologie als „jüdisch“ galten
auf. Die gelisteten Arztpraxen verteilten sich über ganz Hamburg mit
einem Schwerpunkt auf den jüdisch geprägten Vierteln Grindel und
Harvestehude einerseits und einigen Straßen, in denen sich besonders
viele Arztpraxen ballten, andererseits. Sehr viele Praxen befanden
sich zum Beispiel in den Colonnaden in der Innenstadt. Die Listen
stellen eine wertvolle Quelle dar, dokumentieren sie doch sowohl den
bedeutenden Anteil jüdischer Ärzte im Hamburger Gesundheitswesen als
auch die bereitwillige und frühe Mitarbeit der Ärzteschaft an ihrem
Ausschluss.
2016-09-22