2024-03-28T20:11:54Z
https://schluesseldokumente.net/oai
oai:jgo:source-126.de
2017-01-30T00:00:00Z
de
Hannah Arendt, Jewish Cultural Reconstruction Field Reports, 1948–1951, Tätigkeitsbericht Nr. 18, 15. Februar – 10. März 1950
https://dx.doi.org/10.23691/jgo:source-126.de.v1
Hannah Arendt
Institut für die Geschichte der deutschen Juden
Online Ressource
Der Tätigkeitsbericht Hannah Arendts entstand während der ersten
Deutschlandreise, die die 1941 in die Vereinigten Staaten geflohene
jüdische Intellektuelle nach Kriegsende antrat. Anders als ihr
berühmt gewordener Reisebericht „Besuch in Deutschland“ verweist
der „Field Report“ unmittelbar auf die Umstände, die Arendt nach
Deutschland führten. Sie kam als Emissärin der 1947 in New York
gegründeten Treuhandgesellschaft Jewish Cultural Reconstruction, Inc.
(JCR), einem Zusammenschluss der wichtigsten jüdischen Organisationen
und Institutionen der Zeit, der sich nach Kriegsende um die Auffindung
und Rückführung von jüdischem Kulturraubgut in Europa kümmerte.
Hannah Arendt kam Ende 1949 für vier Monate nach Deutschland und fuhr
auch in die britische Besatzungszone, um sich dort einen Überblick
über restituierbare Kulturgüter in Hamburg, Hannover, Köln und
Lübeck zu verschaffen. Insbesondere in Hamburg lagerten zahlreiche
Sammlungen, die unter der Naziherrschaft konfisziert worden waren und
einer Erbnachfolgeregelung harrten.
Auf ihrer Reise verfasste Arendt fünf offizielle Berichte für die
JCR, die von New York aus an alle Mitglieder des Vorstands verteilt
wurden. Diese internen Verständigungspapiere waren nicht für die
Öffentlichkeit bestimmt. Sie vermitteln Einblicke in die
umfangreichen Aktivitäten jüdischer Organisationen im Umgang mit den
Folgen des Holocaust und legen Zeugnis von den Schwierigkeiten ab,
denen jüdische Interessenvertreter im Kampf um die Wiederherstellung
von Recht und Gerechtigkeit nach 1945 ausgesetzt waren.
2017-01-30