Ziele und Zielgruppen

Ziele

Die Quellenedition setzt sich zum Ziel, neue Perspektiven auf die jüdische Geschichte Hamburgs zu werfen und zugleich zur langfristigen Sicherung zentraler Quellen beizutragen.

Durch die Präsentation von bislang weniger bekanntem Quellenmaterial, durch die neuartige Anordnung und Aufbereitung sollen Denkanstöße gegeben und neue Fragestellungen angeregt werden. Dass die Quelle Ausgangspunkt der Argumentation ist, fördert zudem Auseinandersetzungen über konkrete Deutungen und Einordnungen. Die jüdische Geschichte Hamburgs wird dabei in ihrem nationalen, transnationalen und globalen Kontext gesehen. Die Quellen werden daher über ihre lokalgeschichtliche Bedeutung hinaus als „Brennglas“ für größere Entwicklungen und Fragestellungen der (deutsch-) jüdischen Geschichte verstanden.

Durch die Quelleninterpretationen, die die bereitgestellten Dokumente kommentieren und in ihren historischen Entstehungszusammenhang einordnen, fließen aktuelle Forschungsergebnisse in die Edition ein. So wird nicht nur die Anbindung an die fachlichen Diskussionen sichergestellt, zugleich dienen die kommentierenden Texte einer (Re-) Kontextualisierung der Quelle, die aus ihrem Überlieferungszusammenhang herausgelöst wurde. Um Erkenntnisse aus aktuellen Forschungsprojekten aufzugreifen, wird gezielt auch der akademische Nachwuchs in das Projekt eingebunden.

Durch die Bereitstellung der Quellen im Internet erhöht sich nicht nur ihre Sichtbarkeit und Zugänglichkeit, die Edition möchte zugleich dazu beitragen, dass in die verschiedensten Teile der Welt verstreute jüdische Erbe Hamburgs digital wieder zusammenzuführen und nachhaltig für zukünftige (Forscher-) Generationen zu bewahren. Unter dem Aspekt der Zugänglichkeit ist auch die Übersetzung aller bereitgestellten Materialien ins Englische zu verstehen, die die Einbeziehung von Quellen zur jüdischen Geschichte Hamburgs in vergleichende transnational angelegte Studien oder etwa die akademische Lehre im Ausland ermöglichen soll.

Da sich die Online-Quellenedition als ein Modellprojekt versteht, möchte  sie auch dazu beitragen, neue Erkenntnisse zur Digitalisierung im Fach jüdische Geschichte zu erzielen und zu dokumentieren, etwa im Hinblick auf die praktische Anwendung bestehender digitaler Werkzeuge und Infrastrukturen oder die Auszeichnung des heterogenen Quellenmaterials. Von besonderem Interesse werden dabei die Erfahrungen im Hinblick auf die Weiterentwicklung und praktische Erprobung fachspezifischer Anforderungen, wie etwa Thesauri, Mehrsprachigkeit der Quellen oder die Auszeichnung von Texten mit hebräischen Schriftzeichen, sein.

 

Zielgruppen

Die Quellenedition richtet sich in erster Linie an Forschende und Lehrende und ist speziell auch für den Einsatz in der universitären Lehre gedacht. Durch die digitale Bereitstellung der Edition im Internet soll insbesondere der wissenschaftliche Nachwuchs angesprochen werden. Die Verankerung im Fach soll zugleich dazu beitragen, die Akzeptanz gegenüber digitalen Publikationsform zu erhöhen und den kritischen Umgang mit diesen einzuüben.

Die hohe Nutzerfreundlichkeit und die umfassenden Recherchemöglichkeiten erlauben auch dem allgemein interessierten Publikum das Zurechtfinden in dem Angebot: Die Quellen können von den Nutzern auf drei Wegen recherchiert werden: über eine Zeitleiste, über geografische Regionen oder über Schlagworte/Themenmodule. Durch den hohen Individualisierungsgrad sowie ausgefeilte Registerfunktionen über direkt in den Dokumenten und nicht nur in den Metadaten ausgezeichnete Personen, Orte und Ereignisse werden die Potenziale einer elektronischen Publikation genutzt.

In Zukunft sollen für die verschiedenen Zielgruppen grafisch leicht erkennbare, unterschiedliche Vertiefungsebenen und Zugänge angeboten werden. Dann sollen auch verstärkt Lehrkräfte in den Fokus rücken und didaktische Materialien für die Einbindung des Angebots in den Schulunterricht bereitgestellt werden.