2024-03-29T06:26:29Z
https://schluesseldokumente.net/oai
oai:jgo:source-129.de
2016-09-22T00:00:00Z
de
Die Stolpersteine in der Brahmsallee 13, Hamburg, 22.7.2007
https://dx.doi.org/10.23691/jgo:source-129.de.v1
Gunter Demnig
Institut für die Geschichte der deutschen Juden
Online Ressource
Das Foto zeigt sechs Stolpersteine, die der Künstler Gunter Demnig am
22.7.2007 in die Gehwegplatten vor dem Wohnhaus Brahmsallee 13
eingelassen hat. Die 10 x 10 cm großen Betonsteine mit einer
Oberfläche aus Messing erinnern an drei jüdische Ehepaare, die dort
gelebt haben: Gretchen und Jona Fels von 1920 bis 1935, Bruno und Irma
Schragenheim von 1927 bis 1936 und Moritz und Erna Bertha Bacharach
von 1937 bis Frühjahr 1939. Demnig intendiert mit den Stolpersteinen,
dass über sie die Namen der NS-Opfer im Gedächtnis der heutigen
Bevölkerung verankert werden. Er hofft, sie lösen Diskussionen
jedweder Art aus und befördern damit immer wieder eine
Auseinandersetzung mit dem NS-Unrecht. Die oberste Zeile „Hier
wohnte“ verweist darauf, dass diese Stolpersteine am (letzten selbst
gewählten) Wohnort der Genannten und nicht an ihrem Wirkungsort (dann
würde die erste Zeile lauten: „Hier wirkte“) verlegt wurden. Die
Inschrift enthält weiter den Namen, bei Frauen den Geburtsnamen, das
Geburtsjahr, das Schicksal (deportiert 1941), den Todesort und –
wenn bekannt – das Todesdatum. Auf einigen Stolpersteinen sind
besondere Umstände vermerkt wie auf denen von Moritz und Erna
Bacharach. Auf den neueren Stolpersteinen benutzt der Künstler fast
durchgehend den auch hier verwendeten Begriff „ermordet“, weil die
Nationalsozialisten den Tod dieser Menschen beabsichtigt haben, ganz
gleich, ob sie wie Erna Bacharach oder Gretchen Fels in den Gaskammern
von Auschwitz getötet oder andere wie Jona Fels im Getto an Krankheit
oder Hunger umgekommen sind. Die Patenschaft für die sechs
Stolpersteine (im Jahr 2016 pro Stein 120 Euro) haben die Anwohner
übernommen, die auch dafür sorgen, dass die Messingoberfläche
weiterhin glänzt.
2016-09-22